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Gelbe Skabiose. Was könnte das sein? Es handelt sich um eine hübsche gelbe Blume der Magerrasen, die vor allem von Bienen, Hummeln und Schwebfliegen besucht und bestäubt wird. Sie wächst gern auf mageren Schafweiden und ist nicht unbedingt selten, aber Dr. Jens Birger, Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt, freut sich, dass auch die ca. 40 Zentimeter hohe Pflanze in den Sohlener Bergen wieder Chancen zur Ausbreitung bekommt. Dort in den Hügeln am Bördedorf Beyendorf-Sohlen hat die Stiftung im Zuge von Kompensationsmaßnahmen für den Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz mit Hilfe des Landschaftspflegeverband „Grüne Umwelt“ e. V. und den Ziegen und Schafen von Schäfer Jürgen Mauerer schon einige Flächen von verfilztem Unterwuchs und zugewachsenen Sträuchern befreit. Alte Obstbäume bleiben unberührt und am Rand des elf Hektar großen Gebietes sollen nach und nach die abgestorbenen Pappeln durch einheimische Baum-Strauch-Hecken ersetzt werden. Außer der Gelben Skabiose bekommen auf den beweideten Flächen auch andere Pflanzen wie Hornklee, Karthäusernelke und Haar-Pfriemengras wieder Chancen zum Gedeihen. Wo es grünt und blüht, vermehren sich Insekten und so ist es kein Wunder, dass Vögel wie der Neuntöter oder der Rotmilan in den Sohlener Bergen brüten. Der Anfang eines Erfolgsmodells auf zehn Hektar in den Sohlener Bergen und weiteren zehn Hektar in den naheliegenden Frohser Bergen ist gemacht. Die Beweidungsmaßnahmen sind für 30 Jahre vorgesehen. Von der Stiftung sind dafür Ökopunktekonten angelegt worden. Die Finanzierung erfolgt über den Netzbetreiber 50Hertz. Die Ökokonten werden als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den Netzausbau SuedOstLink genutzt.

Exkursion im Rahmen der Beiratssitzung

Die Fortschritte auf den ersten Flächen begutachteten Mitarbeiter und Förderer der Stiftung, Landwirte und Interessierte im Anschluss an eine Beiratssitzung, die kürzlich im Landwirtschaftsbetrieb Schrader in Sohlen ihren theoretischen Anfang nahm und dann in den Sohlener Bergen fortgeführt wurde.

Beiratsmitglieder informierten sich über Stiftungsarbeit

Auf dieser 3. Beiratssitzung, die immer wieder verschoben werden musste, und nun unter Einhaltung der Corona-Hygienevorgaben in einer Scheune des Betriebes stattfand, begrüßte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Jörg Claus, die rund 30 Gäste; unter ihnen Olaf Feuerborn, Präsident des Landesbauernverbandes in Sachsen-Anhalt. Die aktuellen Stiftungsprojekte stellte der Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung, Dr. Jens Birger, vor: das Ackerwildkrautprojekt mit Flächenkataster und Samenbank, das bundesweite F.R.A.N.Z.-Projekt, die Umsetzung des  Modellprojektes aus den Niederlanden in der Börde zum kooperativen Naturschutz in der Landwirtschaft sowie die Projektplattform „Landwirtschaft und Naturschutz“, die den Erfahrungsaustausch zum Thema Biodiversoität zwischen Fachleuten und Landwirten zum Ziel hat. Auch das neueste Projekt „Bifaciale Photovoltaik“, welches sich mit dem Grundgedanken senkrechter, zweiseitiger Solarmodule auf landwirtschaftlich genutzten Flächen beschäftigt, ist auf den Austausch mit den produzierenden Landwirten angewiesen.