Streuobstwiesen sind flächenhafte Bestände hoch- oder halbstämmiger Obstbäume auf Dauergrünland, die extensiv genutzt werden. Sie sind nach §22 NatSchG LSA geschützte Biotope.

In Streuobstwiesen in Sachsen-Anhalt werden Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Quitten, Pfirsiche und Walnüsse angebaut. Das Dauergrünland kann als mesophiles Grünland oder als Halbtrockenrasen ausgebildet sein und dann gegebenfalls als FFH-Lebensraumtyp geschützt sein. In der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Sachsen-Anhalts  werden die jungen Streuobstwiesen als gefährdet und die alten Streuobstwiesen als stark gefährdet eingestuft.

Pflanzenarten

Je nach Bodenfeuchte und -nährstoffgehalt und abhängig von der Bewirtschaftung können unter Streuobstwiesen ganz unterschiedliche Wiesentypen entwickelt sein. Häufig sind frische, mesophile Grünländer entwickelt.

Insektenarten

Streuobstwiesen sind extrem reich an Insektenarten, weil sie eine große Fülle an Nahrungs-, Nist- und Jagdmöglichkeiten bieten. Der Blütenreichtum der Obstbäume und der Wiesen ermöglicht eine artenreiche Bestäuberfauna. Darüberhinaus stellen die Obstbäume, besonders bei fortgeschrittenem Alter, auch sehr viele Habitate für holzbewohnende Insekten bereit.

Vogelarten

Aufgrund des reichhaltigen Insektenangebots und der vielen Nistplätze sind Streuobstwiesen reich an Brutvogelarten. Einige sehr seltene Arten, wie Steinkauz und Rebhuhn kommen hier noch vor.

Bewirtschaftung

  • Wiesen-Schnitt 1-2x jährlich oder Beweidung mit geringer Besatzdichte
  • Pflegeschnitt an den Obstbäumen
  • Ersatz abgängiger Gehölze
  • Erhalt von stehendem Totholz
  • Anbringung von Nistkästen
Streuobstwiese bei Tilleda mit Schafherde, Foto: Katrin Schneider

Projekte der Stiftung, in denen Streuobstwiesen gepflanzt bzw. gepflegt werden

Streuobstwiese Hohe Börde im Juni 2022, gepflanzt im November 2021, Foto: Antje Birger
Anlage einer Streuobstwiese Hohe Börde, Foto: Antje Birger