Der Schutz des Feldhamsters kann nur durch eine partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft gelingen. Die Stiftung Kulturlandschaft hat sich zum Ziel gesetzt, diese Zusammenarbeit zu fördern und neue Wege zum Feldhamsterschutz zu entwickeln.

Warum braucht der Feldhamster unsere Unterstützung?

Der Feldhamster ist als Kulturfolger stark mit der landwirtschaftlichen Nutzung verbunden. Als Lebensraum besiedelt er bevorzugt Böden von hoher Qualität. Der Feldhamster kam in Regionen mit Löss- und Lehmböden von Westeuropa bis Asien vor. Inzwischen ist er in mehr als 75% seines Verbreitungsgebietes in Mittel- und Osteuropa verschwunden. In Deutschland wird der Feldhamster bereits seit 2009 in der Roten Liste als “vom Aussterben bedroht” geführt.

Das nahezu vollständige Abernten der Ackerflächen mit verlustarmer Druschtechnik innerhalb kürzester Zeit und der direkt anschließenden Bodenbearbeitung nimmt dem Feldhamster schlagartig seine Deckung und seine Nahrungsgrundlage. Außerdem kann sich der Hamster dann nicht mehr vor Fressfeinden, wie Füchsen und Greifvögeln, im Getreide verstecken.

Sachsen-Anhalt hat 
eine besondere Verantwortung
 für den Schutz des
 Feldhamsters, da es hier das größte noch
 zusammenhängende
 Vorkommensgebiet
 des Feldhamsters 
in Deutschland 
gibt. Besonders im Bereich der Magdeburger Börde sowie im mitteldeutschen Trockengebiet wurden in den letzten Jahren noch die größten Baudichten festgestellt.

Unsere Ziele

Unser Ziel ist es, schnell wirksame Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der vorhandenen Feldhamstervorkommen in Sachsen-Anhalt durchzuführen. Dazu arbeiten wir mit Landwirtschaftsbetrieben zusammen, die Flächen mit aktuellen oder in jüngerer Vergangenheit festgestellten Feldhamsterfunden bewirtschaften. Die Landwirte setzen auf diesen Flächen besondere hamsterfreundliche Bewirtschaftungsmaßnahmen um und erhalten dafür einen finanziellen Ausgleich.

 

Der Erfolg der Maßnahmen wird durch uns evaluiert und die Vorkommen der Feldhamster in den Maßnahmeflächen werden kartiert.
Außerdem werden alternative Finanzierungsinstrumente, wie zum Beispiel Kompensationsmaßnahmen oder Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, auf die Flächen mit Feldhamstervorkommen gelenkt. Ausschlaggebend für die Kooperation mit der Landwirtschaft sind eine einfache, flexible und unbürokratische Umsetzung der Maßnahmen sowie eine unkomplizierte Abwicklung des Mehraufwandsausgleichs.