Produktionsintegrierte Kompensation (PIK) ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz ein Instrument der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung. Bei genehmigungspflichtigen Bauvorhaben entstandene Beeinträchtigungen des Naturhaushalts oder des Landschaftsbildes müssen laut Bundesnaturschutzgesetz ausgeglichen bzw. ersetzt (kompensiert) werden. Bei PIK erfolgt die Kompensation durch eine extensive, an konkrete Naturschutzziele ausgerichtete Bewirtschaftung von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dies können sowohl Acker- als auch Grünlandflächen sein. 

Die extensive Bewirtschaftung muss zu einer ökologischen Aufwertung des Naturhaushalts auf der Fläche (ggf. auch des Landschaftsbildes) führen.

Der zur Kompensation verpflichtete Vorhabenträger gleicht Mindererträge und höhere Aufwendungen bei der Bewirtschaftung aus (Verursacherprinzip).

Im Unterschied zu anderen Instrumenten der Eingriffsregelung ist bei PIK kein zusätzlicher Flächenverbrauch für die Erbringung der Kompensation notwendig, da die landwirtschaftliche Nutzfläche als solche erhalten bleibt.

PIK kommt vor allem dort zum Einsatz, wo landwirtschaftliche Fläche von Eingriffen betroffen ist (funktionsgerechter Ausgleich). Landwirtschaftsbetriebe können PIK auf ihren Flächen freiwillig anbieten.

Die Bindungsdauer für PIK-Maßnahmen liegt bei 20 bis 30 Jahren. Auch die Umsetzung auf wechselnden Flächen ist bei bestimmten Maßnahmentypen prinzipiell möglich.

Beispiele für PIK-Maßnahmen

PIK-Maßnahmen können beispielsweise sein:

 

Projekte der Stiftung, in denen PIK-Maßnahmen durchgeführt werden

Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt ist als Maßnahmeträgerin für Kompensationsmaßnahmen anerkannt und übernimmt Kompensationsverpflichtungen Dritter. Gemeinsam mit Landwirtschaftsbetrieben aus Sachsen-Anhalt setzt sie Kompensationsmaßnahmen im Acker- und Grünland um. Bei Interesse können Sie sich durch die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt beraten lassen.

Beweidung von verbrachtem Grünland in der Hohen Börde, 2019, Foto: Antje Birger
Beweidung von verbrachtem Grünland in der Hohen Börde, 2019, Foto: Antje Birger