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Von einem Winter konnte 2019/20 nicht die Rede sein. Schnee, Frost, gefrorene Flüsse – davon hat man kaum etwas mitbekommen. Der regenreiche und ausgesprochen milde Jahresanfang hat manchen seltenen Pflanzen jedoch sehr gut getan. Durch die warmen Temperaturen konnten einige gefährdete, konkurrenzschwache Pflanzenarten besonders zur Geltung kommen.

Der Felsen-Goldstern (Gagea bohemica) ist im Februar und März einer der ersten Frühblüher, der auf mageren, gut gepflegten Porphyrkuppen wie wir sie im Saaletal haben, mit seiner sonnengelben Blüte Vorfreude auf den Frühling weckt. Die Art ist in Deutschland gefährdet, da sie bei einer voranschreitenden Verbuschung ihres Lebensraumes verdrängt wird. Beweidung mit Schafen und Ziegen oder/und regelmäßiges Freischneiden und Pflegen der Hänge ermöglicht dieser Art wie auch weiteren seltenen Blühpflanzen im Saaletal ein Überleben.

Auch die Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) zeigt bereits im März ihre unverwechselbare violette Blüte. Diese seltene Art kommt beispielsweise auf gut gepflegten oder beweideten Kalkhängen vor. Da sie eine wärmeliebende Art ist, findet man sie auf den sonnigen Südseiten.

Eine besonders auffällige Schönheit ist das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis). Es hat sehr ähnlich feine Blätter wie das häufigere Sommer-Adonisröschen, sticht jedoch durch seine besonders große, gelbe Blüte hervor. Die Art blüht im März und April und bevorzugt, ähnlich der Kuhschelle, wärmegetönte und beweidete Kalk-Trockenrasen oder lückige Streuobstwiesen. Auf optimalen Standorten finden sich zuweilen Massenvorkommen mit tausenden Individuen.

Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt arbeitet an dem Erhalt und der Aufwertung von Streuobstwiesen und Trockenrasen, um die einmalige Pflanzenvielfalt dieser Biotope zu erhalten.